Als jüngstes Land der Welt leidet der Südsudan unter einer der größten humanitären Katastrophen des 21. Jahrhunderts. Hundertausende sind auf der Flucht vor Bürgerkrieg, Dürre und Hunger. 1,8 Millionen Menschen haben sich in die Nachbarländer gerettet. Zwei Millionen Menschen leben als Binnenvertriebene im Südsudan. Weltweit sind 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Davon sind über die Hälfte minderjährig. Kinder und Jugendliche auf der Flucht sind besonderen Gefahren ausgesetzt: Sie werden als Kindersoldaten rekrutiert, um zu kämpfen und zu töten; sie müssen häufig schwere körperliche Arbeit verrichten, um Geld zum Überleben zu verdienen; und sie kommen immer wieder in die Situation von Zwangsehen und Vergewaltigungen.
Vor diesem Hintergrund ist es ein starkes Zeichen, dass heute am Weltflüchtlingstag Muzoon Almellehan mit ihren 19 Jahren zur jüngsten UNICEF-Botschafterin ernannt wurde.
Seit ihrer Flucht aus Syrien im Sommer 2013 setzt sich Muzoon für die Bildung von Kindern und Jugendlichen auf der Flucht ein. Zusammen mit der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai besucht Muzoon Asylunterkünfte in Jordanien, Zeltlager im Tschad und den G20 Gipfel in Hamburg, um sich für das grundlegende Recht auf Bildung in Krisensituationen starkzumachen.
Dieses Engagement ist einmalig und muss unterstützt werden. Daher begrüße ich es, dass Deutschland im vergangenen Jahr 58,6 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt und 2017 weitere 90 Millionen Euro vorgesehen hat. Dabei muss der Fokus noch weiter auf Bildung liegen. Denn „Konflikte und Kriege können Dir Deine Freunde nehmen, Deine Familie, Deine Grundlagen zum Leben, Dein Zuhause. Aber sie können Dir nicht Dein Wissen nehmen“, Muzoon Almellehan UNICEF-Botschafterin.