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Praktikum bei Karamba: „Suche nach Lösungen verschiedenster Probleme“

Praktikant Christoph Browarzik mit Karamba Diaby

Manche Menschen glauben, Politikerinnen und Politikern ginge es nur um Macht oder um einfach dabei zu sein. Es wird gedacht, dass kaum etwas bewegt wird. Auch in den nicht öffentlichen Sitzungen konnte ich aber erkennen, dass es mindestens den meisten Abgeordneten, die ich erleben konnte, um die Suche nach Lösungen verschiedenster Probleme geht. In meiner Heimatstadt Halle (Saale ) konnte ich die Bürgernähe sowie die gesellschaftliche und inhaltliche Bandbreite der politischen Arbeit des Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby bereits persönlich erleben. Mit meinem einmonatigen Praktikum bei ihm wollte ich Einblicke in die politische und parlamentarische Arbeit und in den Alltag eines Abgeordneten bekommen. Ein Bericht von Christoph Browarzik

Das Praktikum war für mich als Hallenser zum Teil ein Heimspiel. Im Wahlkreis begleitete ich Karamba beim Aktionstag der Jugendmigrationsdienste und Migrantenberatungsstellen für Erwachsene. Wir besuchten zwei Stellen in unserer Stadt. Dort konnte ich Eindrücke von der Situation und den Herausforderungen dieser Einrichtungen gewinnen. Ebenso konnte ich ein Bürgergespräch miterleben.

Der Großteil meines Praktikums fand aber in Berlin statt. Es war für mich ein besonderes Erlebnis, persönlich an der Arbeit des Deutschen Bundestages teilzuhaben. Ich durfte Karamba bei zahlreichen Terminen begleiten. Er ist Mitglied in den Ausschüssen Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie Menschenrechte und humanitäre Hilfe. In diesem Rahmen war ich in den parteiinternen AG-Sitzungen ebenso anwesend wie in den Ausschusssitzungen. In den Bereich Bildung und Forschung gehörte z.B. auch die Förderung der beruflichen Bildung zu einer der wichtigsten Themen. Im Bereich Menschenrechte und humanitäre Hilfe standen außenpolitische Aspekte im Mittelpunkt.

In diesem inhaltlichen Zusammenhang begleitete ich Karamba sowohl bei der Begegnung mit einer Tschaderin, die sich gegen weibliche Genitalverstümmelung in ihrem Land engagiert ebenso wie zum Gesprächskreis Afrika, wo ich u.a. auch Außenminister Frank Walter Steinmeier erlebte.  Ich konnte sehen, dass zwischen einem Wohlstandsland wie Deutschland und den Ländern, deren Bevölkerungen im Gesamtweltgefüge tendenziell am stärksten benachteiligt sind, auch im Bundestag aktive Bemühungen um Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfinden. Das fand ich sehr beeindruckend.

Auch nahm ich mit Karamba an einem parlamentarischen Frühstück teil. Dort kam es zum Austausch mit Akteuren des Streetfootball im Libanon. Die Funktion des Sports für die gesellschaftliche Zusammenführung stand im Mittelpunkt. Ebenso begleitete ich Karamba zu Diskussionsrunden beim AWO-Bundesverband und zur Friedrich-Ebert-Stiftung. Dort stellte er die aktuelle Migrations- und Flüchtlingspolitik vor. Das Bestreben um Integration definierte er für alle hier lebenden Menschen.

Auch gab es ein umfangreiches Programm für alle Praktikantinnen und Praktikanten der SPD-Bundestagsfraktion. So konnte ich in der Leitung von Diskussionsrunden z.B. Burkhard Lischka über neue Erscheinungen des Terrors und das daraus resultierende Strafrecht ebenso erleben wie Ute Finckh-Krämer über die verheerende Menschenrechtslage in Saudi-Arabien erleben. Die Abgeordneten erwiesen sich uns gegenüber als sehr offen und zugänglich. Ebenso konnte ich eine Führung durch das Bundeskanzleramt wahrnehmen.

Ein zentrales Thema meiner Büroarbeit war das demnächst inkrafttretende Bundesteilhabegesetz, das die Situation von Menschen mit Behinderungen verbessern soll. Sehr guten Ansätzen im Positionspapier steht viel Kritik von Seiten Betroffener gegenüber. Auch durch die Beobachtung einer Sitzung in der AG Menschenrechte konnte ich erkennen, dass die SPD die Kritik ernst nimmt und sich auch nach dem Inkrafttreten des Gesetzes mit den Belangen von Menschen mit Behinderung aktiv auseinandersetzen möchte. Dies soll richtigerweise auch weiterhin in Kooperation mit den Betroffenen erfolgen. Mit diesem Thema sowie z.B. Migration und Integration konnte ich Bereiche, die für mein Studium der Sozialen Arbeit relevant sind, auf der politischen Ebene betrachten.

Weitere Aufgaben in Berlin und Halle waren auch das Verfassen von Berichten oder Gratulations- und Dankesschreiben.

Sowohl in Berlin als auch in Halle wurde ich von den Teams sehr gut aufgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mich gut in ihre Arbeit eingeführt. Sie waren für alle Fragen offen und sehr verständnisvoll. Ich fühlte mich sehr gut angenommen. Auch Karamba selbst erwies sich mir gegenüber als aufmerksamer Chef, der mir in einer Bürobesprechung seine Vertraulichkeit signalisierte.

Ich bin dem Team für all die hier genannten Erfahrungen sehr dankbar.

Ich kann allen, die politisch interessiert sind, empfehlen persönlichen Kontakt zum politischem Umfeld aufzunehmen, um eigene Einblicke in entsprechende Strukturen zu gewinnen. Dies kann im Rahmen eines Praktikums wie bei mir ebenso erfolgen wie als Teil einer Besuchergruppe im Bundestag oder beim Besuch einer Stadtratssitzung.