Am 27.04.2015 besuchte ich das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle (Saale) um dort mit Vertretern des Krankenhauses über aktuelle gesundheitspolitische Themen zu sprechen.
Schwerpunkte waren der Austausch über die Internationalisierung, die Gewinnung von Fachkräften und die Wahrung der Menschenrechte auch in Bezug auf Sterbehilfe. Ebenso sprach ich die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements an.
Thomas Wüstner, Geschäftsführer des Krankenhauses konnte mir hierzu über das große Engagement von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen des Krankenhauses berichten, so beim Elisabeth-Tisch, beim Thema Frühe Hilfen, ebenso wie im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Palliativmedizin, Hospiz und in der Zusammenarbeit mit den Franckeschen Stiftungen im Sinne von Familienkompetenz und nicht zuletzt als Schwerpunktkrankenhaus mitten in der Stadt.
Dr. Tilmann Lantzsch, Chefarzt der Klinik Frauenheilkunde, stellte die medizinischen Projekte in Addis Abeba, Äthiopien, vor. „Wir gewähren Unterstützung bei der operativen Behandlung des Gebärmutterhalskrebses durch Ärzte, die vor Ort den Ärzten im St. Paul-Hospital zeigen, wie operiert werden kann.“
Über das Engagement des Kinderzentrums für Kinder des Friedensdorfes berichtete Dr. Peter Göbel, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie. „Kinder mit schweren Fehlbildungen sowie Unfall- und Verbrennungskinder werden bei uns operiert und betreut. Dies trifft sich gut mit unserem Förderungsauftrag als Schwerpunktversorger und als größte Einrichtung im Bereich Zentrum Level I Perinatalzentrum.“
Das Kinderzentrum macht sich zudem in Kindertageseinrichtungen stark für das Thema Unfallprävention und ist in vielen Fällen erster Ansprechpartner, wenn es um Kindergesundheit geht.
Diakon Reinhard Feuersträter, Leiter der Krankenhausseelsorge, konnte über das Thema individualisierte Trauerarbeit berichten. „Diese Leistung wird von uns in vielen Fällen für das Gebiet rund um und in Halle übernommen. Sie wird jedoch nicht von den Krankenkassen bezahlt. Wir sehen dies jedoch als ein Schwerpunkt in der ambulanten wie auch stationären Behandlung von Patienten.“
Zuletzt berichtete Wüstner aus Litauen. „Hier sind wir seit über 20 Jahren nicht nur in der materiellen Unterstützung, sondern auch in der Unterstützung durch Operateure im Vermitteln von neuen Operationsmethoden tätig. Dies sehen wir auch als ein Teil unseres Auftrags als katholisches Krankenhaus.“
Außerdem fragte ich nach Wünschen an die Politik. „Wir wünschen uns eine Vereinfachung in der Zusammenarbeit zwischen ambulant und stationär. Wir sehen uns als Vertrauenseinrichtung für beide Bereiche. Daraus folgt auch, dass uns Vertrauen in die Handlungen und Abrechnung als Krankenhaus entgegengebracht wird und wir nicht unter Generalverdacht stehen, der heute über Krankenhäuser gelegt wird und zu erhöhtem Verwaltungsaufwand auf beiden Seiten (MDK) führt.“
Dr. Peter Göbel sprach insbesondere das Thema Präoperativer Vertrag an, der für Kinder und Familien wichtig ist aber durch Krankenkassen kaum bezahlt wird und die Stärkung der Kinderzentren als ausgewiesene Einrichtungen, die ausschließlich das Thema Kind behandeln sollten.
Zuletzt wurde die gute Zusammenarbeit mit der Universität betont. „Wir sehen als Akademisches Lehrkrankenhaus unseren Auftrag der Universität und sind beide starke Leistungspartner auf dem Gesundheitsmarkt in Halle rund um die Gesundheit.“ so Wüstner.