Lars‘ Praktikum im März 2024

Praktikumsbericht von Lars

Vom 4. bis zum 28. März 2024 durfte ich Karamba und sein Team bei der Arbeit im Deutschen Bundestag sowie im Wahlkreis begleiten. Ich hatte mich im September 2023 auf dieses Praktikum beworben. Unbedingt wollte ich herausfinden, wie der Deutsche Bundestag arbeitet, einen Einblick in das Büro eines Abgeordneten im Wahlkreis erhalten, mehr über unsere Demokratie und den Rechtstaat lernen. Zudem wollte ich sehen, wie ein Abgeordneter arbeitet und was ihn in seinem Alltag erwartet. Insbesondere interessierte mich die Arbeit der verschiedenen Ausschüsse. Ich wurde nicht enttäuscht.

Ich hatte großes Glück Karambas Praktikant zu sein. Schon bei unserem ersten Treffen war er sehr offen und freundlich. Während meines Praktikums war er immer zugänglich und bereit für Gespräche. Karamba hat während des ganzen Praktikums großen Wert daraufgelegt, dass ich mich während meiner Zeit im Bundestag wohl gefühlt habe und ist mir immer auf Augenhöhe begegnet.

Die Arbeit im Büro von Karamba war sehr vielschichtig und aufregend. Mein Praktikum begann nicht im Bundestag, sondern in Karambas Wahlkreis in Halle (Saale). Ich war noch nie zuvor in Halle, und fand die Stadt sehr schön und wirklich angenehm.

Eigentlich hatte ich befürchtet, als Praktikant eher unwichtige oder sogar langweilige Aufgaben übernehmen zu müssen, aber die Arbeit war ab der ersten Minute spannend, fordernd, und sehr lehrreich und blieb es auch bis zum Ende des Praktikums, sodass ich zwischenzeitlich sogar dankbar war, wenn einmal für zwei Minuten nichts Aufregendes anstand. In Halle bereitete ich für Karamba Briefings zu Veranstaltungen vor und konnte mich zu diesem Zweck immer wieder mit interessanten Themen auseinandersetzen. Ich las verschiedene Artikel zur Entwicklung im Sahel, Interviews mit Geflüchteten und ich recherchierte zu den Franckeschen Stiftungen. Ich bearbeitete Bürger*innenanfragen, kam direkt mit Menschen aus dem Wahlkreis ins Gespräch, organisierte An- und Abfahrten für Karamba und lernte viel über die Stadt.

Ich habe mich sehr gut ins Team integriert gefühlt und obwohl immer sehr viel zu tun war und die Arbeit mitunter auch stressig sein kann, haben sich alle immer Zeit für mich genommen, wenn ich Fragen hatte, und gaben mir sogar Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten in Halle. Sowohl im Bundestag als auch in Halle war es schön zu sehen, dass sich sowohl Karamba als auch sein Team wirklich für die Anliegen der Bürger*innen interessieren und einsetzen.

Nachdem ich trotz einiger Schwierigkeiten wegen eines Bahnstreiks aus Halle nach Berlin gekommen war, begann in der folgenden Woche die Arbeit im Bundestag. Auch hier fand ich mich in einem angenehmen Arbeitsumfeld (es gab immer Süßigkeiten und Kaffee) und fühlte mich auch hier gut in Karambas Team integriert.

Ich durfte Karamba und sein Team im Bundestag zu verschiedenen Terminen begleiten.  Teilweise nahm ich aber auch allein an Sitzungen oder Terminen teil und schrieb ihm später eine Zusammenfassung. Sehr aufregend waren die Sitzungen einiger Arbeitsgruppen und Ausschüsse. Eine davon war die Arbeitsgruppe Außen, bei der auch prominente Politiker*innen wie Annalena Baerbock und Boris Pistorius anwesend waren. Im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lernte ich viel über Projekte insbesondere in Karambas Schwerpunktregionen (Zentral- und Westafrika). Es war sehr spannend den Diskussionen beizuwohnen, die verschiedenen Perspektiven der demokratischen Parteien anzuhören und sich hinterher auch mit Karambas Team darüber auszutauschen.

Neben den Ausschüssen nahm ich an parlamentarischen Frühstücken, Treffen mit Schüler*innengruppen und zweimal sogar Plenarsaalsitzungen teil. Die Besuche im Plenarsaal während der Bundestagsdebatten waren sehr aufregende Erfahrungen. Ich durfte dabei sein, als die erste gehörlose Abgeordnete im Bundestag begrüßt wurde,

Ein weiteres Highlight war mit Sicherheit der blaue Hausausweis, den ich an meinem dritten Tag im Bundestag erhalten habe. Die Liegenschaften des Bundestages sind riesig, untertunnelt, verwinkelt und spannend zu erkunden. Mit der blauen Karte kommt man in jedes der verschiedenen Häuser, leider musste ich sie an meinem letzten Arbeitstag wieder abgeben.

Abseits vom sprunghaften und intensiven Alltag des Bundestagsbüros, gab es während des Praktikums immer wieder die Möglichkeit am Praktikant*innenprogramm teilzunehmen. Etwa jeden zweiten/dritten Tag gab es ein solches Event, bei dem unterschiedliche Politiker*innen sich jeweils gut zwei Stunden Zeit nahmen, um mit uns über politische Themen wie Steuer- und Finanz-, Außen- und Sicherheitspolitik zu sprechen.

Während meines Praktikums bei Karamba durfte ich mir außerdem noch ein eigenes Projekt suchen. Ich entschloss mich die Auswirkungen des Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf die Beziehungen der Länder, die Karambas Schwerpunkt sind (also West- und Zentralafrika), zu Deutschland zu untersuchen. Zu diesem Zweck korrespondierte ich mit den verschiedenen Stellen der Friedrich-Ebert-Stiftung in Afrika und konnte spannende Berichte zu der Lage im jeweiligen Land lesen.

Eine der wichtigsten Erfahrungen der vier Wochen war zu sehen, dass gerade jetzt, wo Antisemitismus, Diskriminierung und Populismus in Deutschland wie in Europa erneut Fuß fassen, ein Großteil der demokratischen Parteien im Bundestag wirklich an unsere Demokratie glaubt und sich wirklich für sie einsetzt und dies auch weiterhin will.

Ich kann ein Praktikum im Deutschen Bundestag nur wärmstens empfehlen.